Dienstag, 1. September 2009

Die Stasi - eine notwendige Betrachtung


20 Jahre ist es her das die Mauer fiel und sich die immer noch siegesgewiss wähnende SED- Diktatur vom eigenen Volk beseitigt wurde. 20 Jahre sind eine lange Zeit um zu vergessen was war, um zu verdrängen welche Opfer dieses Unrechtsregime gefordert hat. Es sind nicht nur jene Menschen betroffen, die dem Kugelhagel an der Mauer zum Opfer fielen, es sind Tausende und Abertausende die durch die dunklen Gefängnisse des Regimes gingen, die unter alltäglichen Verfolgungen und Repressionen zu leiden hatten, die unter der Dunstglocke von Verfolgung und Überwachung ihr Leben fristeten. Die Betroffenen der Stasi und des DDR Regimes auf einen kleinen Personenkreis zu beschränken ist ein Absurdum an sich, betraf es doch ein ganzes Volk, 16 Millionen Menschen. Heute gibt es unzählige Museen und Gedenkstätten die mahnen und die Geschichte aufarbeiten sollen, doch ist eine wirkliche Aufarbeitung der DDR-Diktatur jemals geschehen? Nein! Im Gegenteil, die Täter sind noch mitten unter uns! Zwar wurden nach der Wende viele ehemalige Stasi- Mitarbeiter enttarnt und angeklagt, doch gab es alleinig ca 300 Verurteilungen in Bezug auf 100.000 Ermittlungsverfahren. Eine Farce,denn das stellt keinerlei Relationen dar und ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer, es gleicht einer Amnestie für begangene Verbrechen in der DDR, aber keinesfalls einer zustehenden Gerechtigkeit. Vergessen wollten viele, einfach nur vergessen und alles hinter sich lassen und so versickerte der Aufschrei der Gedemütigten und Verfolgten im Strom der Zeit. Doch eben jene Täter, Funktionäre und Stasispitzel ließen die Vergangenheit nicht ruhen, weit entfernt von jedem Unrechtsbewußtsein glorifizierten sie weiterhin die Ideale eines Unrechtsregimes und mischten ihre menschenfeindliche Meinung unter neuen Deckmänteln dem Volke bei. Nahtlos gingen 1990 unzählige SED Parteikader und Stasi Führungskräfte in bekannte Parteien wie die PDS und heute die Linke über. Aus der hier resultierenden öffentlichen "Schönredung" der DDR gebiert sich eine Verhöhnung ihrer Opfer und eine Geschichtsverzerrung ohne Gleichen. Jene skrupellosen Täter und Handlanger von damals besetzen heute hohe Parteifunktionen, Bürgermeisterposten und Beamtenstühle im LKA . Bestätigt durch eine nie stattgefundene Verurteilung ihrer Verbrechen und Mitarbeit machen sie weiter wie eh und je, kommt es zufällig doch einmal vor, dass einer als IM enttarnt wird, stellt man ihm demokratisch und schnell die Opferrolle zur Verfügung ( a la "er konnte ja nichts dafür, das haben doch damals alle gemacht...") und breitet den Mantel der Verschwiegenheit aus. Das demokratische System der BRD bietet den ehemaligen IM's und Stasi-Offizieren ein breites Fundament an Unterstützung und Aufstiegsmöglichkeiten, während die Opfer von Spitzelei und Verrat mit einer minimalen SED-Opferrente abgespeist werden und niemals die Genugtuung erfahren werden, das ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Eben darum ist es auch die Aufgabe der heutigen Generation die Vergangenheit der Stasi und ihrer Helfer nicht ruhen zu lassen, solange diese noch mitten unter uns die Politik und die öffentliche Meinung eines ganzen Landes beeinflußen. Eine Aufarbeitung der Geschichte hat erst dann wirklich stattgefunden, wenn der letzte Täter zur Rechenschaft gezogen wurde und sämtliche Verstrickungen der SED- Stasi-Fanatiker in Gesellschaft und Bewußtsein aufgedeckt sind.

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